Um was geht es genau?

Die Deutsche Bundesbahn plant im Rahmen der Magistrale Paris – Budapest den höhengleichen, zweigleisig elektrifizierten Ausbau (ABS 38, Abschnitt 3.4) mitten durch Fridolfing / Götzing unter Beibehaltung des bisherigen beschrankten Bahnübergangs. Dabei soll nur ein kleiner Teil der Anwohner durch einen aktiven Lärmschutz (Lärmschutzwand) einen adäquaten Schutz erhalten. Die meisten Anwohner jedoch, sollen nach Willen der DB maximal einen passiven Schallschutz erhalten. 

Dabei ist ein zweiter Außenbahnsteig für den Personenverkehr vorgesehen, der weder barrierefrei noch behindertengerecht ist. Eine Fußgängerüberführung (Verbindung) zum bereits bestehenden Bahnsteig ist nicht geplant. Stattdessen muss jeder einen Umweg von mindestens 500m in Kauf nehmen.

Durch Erhöhung der Zugfrequenz können bis zu schätzungsweise 280 Züge (davon vor allem nachts Güterzüge) täglich alle 5 bis 8 Minuten bei einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h durch unser Götzing rauschen.

Die gegenwärtige Ausbauplanung gefährdet die Erholungs- und Freizeitfunktion sowie die Gesundheit der Bewohner Götzing und durchschneidet ihre natürlich gewachsene Kulturlandschaft.

Zudem sind damit für die Tierwelt, die Pflanzen und deren biologische Vielfalt negative Auswirkungen verbunden.

Die Vorplanungen der Bahn sind abgeschlossen! Diese Minimalplanung durch Fridolfing ist für uns nicht akzeptabel. 

WIR FORDERN:

Einen bürgerfreundlichen und naturverträglichen zweigleisigen Ausbau der Magistrale Paris-Budapest als Troglösung mit Straßenüberführung für die Bürger Fridolfings
Der vorgesehene räumliche Untersuchungsrahmen zum Schutzgut Mensch ist auf 1000 m auszudehnen. Relevante Wirkungen gehen weit über einen Umgriff von 200 m hinaus
Ein größtmöglicher Lärm- und Erschütterungsschutz sowohl im Bau als auch im Betrieb ist sicherzustellen - der Untersuchungsrahmen ist entsprechend auszuweiten.
Die Feinstaubbelastung im räumlichen Untersuchungsbereich ist detailliert zu prüfen
Die Barrierefreiheit der künftigen Bahnsteige mit kurzen Zugängen ist zu gewährleisten - eine Führung über die Kreisstraße ist nicht zumutbar
Siedlungsstrukturen im Außenbereich sind ausreichend zu schützen -> passiver Schallschutz nicht ausreichend
Auch die Ortsteile Lixen, Kumberg, Mayrhofen, Engelschalling, Fürstenberg, der Wiesenweg, Thannsberg, Rautenham, Kleineich, Lieseich und die Burgfriedstrasse brauchen einen aktiven Lärmschutz
Erholungs- und Freizeitfunktionen (z. B. Golfplatz) können nicht anhand bestehender Daten bewertet werden, sondern es sind neue Untersuchungen dazu erforderlich
Die Zerschneidung des Ortsteiles Götzing muss detailliert untersucht und gewertet werden - Lösungen sind aufzuzeigen
Das neue Vereinsheim im Fasanenweg in Götzing ist zu berücksichtigen
Für Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr eine ungehinderte Durchfahrt - die Rettungsfristen für alle Fridolfinger müssen eingehalten werden können!
Erhalt der Sichtverbindungen durch Tieferlegung der zwei Gleise
Ausreichende Bemessung der Abflüsse im Falle von Starkniederschlägen - dabei müssen die kompletten Einzugsgebiete berücksichtigt werden
Für Gebäude und Bauwerke im Einwirkungsbereich sind Beweissicherungsverfahren nötig
Die Vermeidung des Wertverlusts von Grund und Boden
Die Topographie muss bei den Lärmtechnischen Untersuchungen berücksichtigt werden und hierbei insbesondere die Trichterwirkung von Waldrändern oder Geländeeinschnitten
Besondere Berücksichtigung der Flugroute von Fledermäusen, Vögeln und Insekten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung